Grenzau verliert Krimi gegen Grünwettersbach
Der TTC Zugbrücke ist mit einer knappen Niederlage ins neue Jahr gestartet. Die Westerwälder verloren das Heimspiel in der Tischtennis-Bundesliga gegen den ASC Grünwettersbach ersatzgeschwächt mit 2:3. Der TTC musste in diesem wichtigen Heimspiel auf den verletzten Maciej Kubik verzichten, bot den Gästen aber dennoch vor 500 Zuschauern einen großen Kampf.
Grenzau erwischte einen richtig guten Start in die Partie: Gleich im ersten Einzel zeigte sich Feng Yi-Hsin gegen seinen Landsmann Yan-Cheng Huang, gegen den er zuletzt noch verloren hatte, äußerst nervenstark: Grenzaus Nummer eins wehrte im ersten Durchgang vier Satzbälle ab und holte sich nach 6:10-Rückstand den ersten Satz noch mit 12:10. Damit kippte die Partie bereits zugunsten des TTC, wenngleich auch Durchgang zwei in die Verlängerung ging (12:10). Danach aber war der Widerstand weitestgehend gebrochen, der dritte Satz ging mit 11:7 an die Gastgeber, die damit in Führung gingen.
Dramatisch wurde es dann im zweiten Einzel: Tiago Apolonia lag bereits mit 2:0-Sätzen in Führung (11:8, 11:4), bevor Luka Mladenovic sich immer besser in die Partie reinkämpfte. Mit 11:9 und 11:8 holte der Grenzauer sich die Sätze drei und vier. Was dann passierte, machte die Zuschauer zunächst sprachlos und war zugleich eine unglaublich große Fair-Play-Geste des Grenzauers. Denn der verwandelte beim Stand von 10:9 seinen Matchball zum überraschenden Sieg, die Schiedsrichter gaben ihm den Punkt, Mladenovic und die Halle jubelten. Doch Apolonia hatte seinen Ball noch am Tisch gesehen. Mladenovic verzichtete auf seinen Sieg, gab Apolonia den Punkt und beruhigte zugleich die Halle, die den Portugiesen ausbuhen wollte. Dass Apolonia danach den Satz mit 12:10 gewann und sich den wichtigen Sieg sicherte, machte die Situation noch dramatischer. Apolonia, der nach dem Spiel von den Fans zum Spieler des Abends gewählt wurde, sagte: „Man of the Match ist heute Luka Mladenovic für sein unglaubliches Fair Play.“
Pech hatten die Gastgeber auch im dritten Einzel: Patrick Baum hatte in den ersten beiden Sätzen gegen Ricardo Walther jeweils Satzbälle (10:9 und 10:8), konnte die Durchgänge aber nicht nach Hause bringen. Und so setzte sich Grünwettersbachs Nummer drei am Ende klar in drei Sätzen durch (11:1). Der Sieg war das aber noch nicht, denn im vierten Einzel setzte sich Feng Yi-Hsin gegen den für Apolonia eingesetzten Leo de Nodrest durch. Im Hinspiel hatte der Taiwanese dieses Spiel noch verloren, nun behielt er mit 7:11, 12:10, 11: und 11:7 die Oberhand.
Im abschließenden Doppel wurde der ASC dann seiner Favoritenrolle gerecht: Ricardo Walther und Leo de Nodrest haben lediglich einen Satz ab gegen Patrick Baum und Luka Mladenovic (12:10, 11:6, 7:11, 11:9) und bescherten Grünwetersbach damit den hart umkämpften Auswärtssieg in Grenzau.
„Ein großer Kampf, der leider nicht belohnt wurde“, sagte TTC-Manager Markus Ströher. „So ist eben Tischtennis. Eine sehr faire Sportart. Manche haben den Ball von Apolonia noch dran gesehen, anderen waren sich sicher, dass er nicht dran war. Das ist am Ende aber nicht der entscheidende Punkt. Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht, egal ob Feng, Patti oder Luka, alle haben phasenweise starke Leistungen gezeigt.“
TTC Zugbrücke Grenzau - ASC Grünwettersbach 2:3
Feng Yi-Hsin - Yan-Cheng Huang 12:10, 12:10, 11:7
Luka Mladenovic - Tiago Apolonia 8:11, 4:11, 11:9, 11:8, 10:12
Patrick Baum - Ricardo Walther 10:12, 10:12, 1:11
Feng Yi-Hsin - Leo de Nodrest 7:11, 12:10, 11:4, 11:7
Patrick Baum/Luka Mladenovic - Ricardo Walther/Leo de Nodrest 10:12, 6:11, 11:7, 9:11
Redaktion: Tom Neumann
Foto: Wolfgang Heil
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