06.12.2020
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Grenzau verliert das Kellerduell in Bad Homburg

Der sportliche „Worst Case“ ist eingetreten: Der TTC Zugbrücke Grenzau hat das Kellerduell in der Tischtennis-Bundesliga bei Aufsteiger TTC OE Bad Homburg mit 2:3 verloren. Die Westerwälder bleiben in der laufenden Saison damit weiter sieglos und stehen am Tabellenende der TTBL.

Dass in diesem Duell Kleinigkeiten entscheiden könnten und jeder Punkt immens wichtig sein würde, war allen Beteiligten von Beginn an klar. Und so hatte schon das erste Einzel eine große Bedeutung: Wer würde sein Team in Führung bringen können? Wer bringt positive Energie für seine Farben in die Halle? Lange Zeit sah es so aus, als könne Cristian Pletea diese Rolle übernehmen. Gleich zwei Mal ging er nach Sätzen in Führung (11:8, 11:9), zwei Mal aber konnte sein Gegenüber Gustavo Tsuboi wieder ausgleichen (11:9, 11:4). Der fünfte Durchgang musste die Entscheidung bringen - und die schien nach einer 5:1-Führung für Tsuboi fast gefallen. Doch dann kämpfte sich Pletea mit sechs Punkten in Folge wieder in Führung (7:5). Das Momentum war auf Seiten des Grenzauers, der dieses jedoch für keinen einzigen weiteren Punkt mehr nutzen konnte. Mit ebenfalls sechs Punkten in Serie holte sich Tsuboi den Satz (11:7) und auch das Match.

Und so stand im zweiten Einzel Ioannis Sgouropoulos bereits extrem unter Druck, der Grieche musste die Partie gegen Rares Sipos ausgleichen – und hielt ihm stand. Mit 11:7 gewann er den ersten Durchgang, holte sich den zweiten in der Verlängerung mit 13:11. Der Wille von Sipos war da noch nicht gebrochen, denn er sendete mit dem 11:4 im dritten Satz ein sportliches Lebenszeichen. Doch Sgouropoulos ließ sich die Partei nicht mehr aus der Hand nehmen und machte den Vier-Satz-Sieg mit einem 11:4 perfekt.

Was dann folgte waren zwei Einzel, die einem absoluten Krimi glichen. Zunächst bekam es Routinier Aleksandar Karakasevic mit Lev Katsman zu tun. Der Grenzauer gewann den ersten Satz (11:7), verlor aber die beiden folgenden Durchgängen (9:11, 12:14) und stand ebenfalls bereits mächtig unter Druck. Doch der vierte Satz, der ebenfalls in die Verlängerung ging, gehörte Karakasevic (12:10). Zur Krönung wechselte das Momentum im Entscheidungssatz mehrfach hin und her, bis sich der Serbe knapp mit 11:9 durchsetzen konnte. Der TTC lag mit 2:1 in Führung – und hätte die Partie, bei ein wenig mehr Fortune im ersten Einzel, an dieser Stelle schon mit 3:0 gewinnen können.

So aber kam erneut Gustavo Tsuboi an die Platte, der sich dieses Mal mit Sgouropoulos messen musste. Tsubio gewann zwar den ersten Durchgang ( 11:9), geriet dann aber deutlich auf die Verliererstraße. Sgouropoulos spielte stark, holte sich die beiden Folgesätze mit 11:5 und 11:8. Doch als Tsuboi ein „Medical Time-out“ nahm und die Partie für 10 Minuten unterbrochen wurde, es im Anschluss zudem immer wieder längere Pausen zwischen den Ballwechseln gab, verlor der Grieche den Rhythmus. Mit 11:9 und 11:7 gingen die Sätze vier und fünf an die Gastgeber, die dadurch ausgleichen konnten.

Das entscheidende Doppel war dann die einzige Partie des Tages, die nur über drei Sätze ging: Lev Katsman und Maksim Grebnev setzten sich souverän mit 11:6, 11:8 und 11:0 gegen das Grenzauer Duo Cristian Pletea und Aleksandar Karakasevic durch und schafften damit historisches, denn sie sicherten Bad Homburg den ersten Bundesligasieg in der Vereinsgeschichte.

„Eine ganz bittere Niederlage“, sagte TTC-Cheftrainier Colin Heow. „Das hätte auch ein klarer Sieg für uns sein können. Von daher tut die Niederlage nochmal doppelt weh.“ Und TTC-Manager Markus Ströher bilanzierte: „Hier war heute wirklich alles drin. Aber am Ende zählt nur das Ergebnis und wir haben das Spiel leider verloren. Alle haben gekämpft und alles gegeben. Jetzt müssen wir das Ding im Rückspiel im Januar drehen.“

TTC OE Bad Homburg - TTC Zugbrücke Grenzau 3:2

Gustavo Tsuboi - Cristian Pletea 8:11, 11:9, 9:11, 11:4, 11:7
Rares Silos - Ioannis Sgouropoulos 7:11, 11:13, 11:4, 4:11
Lev Katsman - Aleksandar Karakasevic 7:11, 11:9, 14:12, 10:12, 9:11
Gustavo Tsuboi - Ioannis Sgouropoulos 11:9, 5:11, 8:11, 11:9, 11.7
Lev Katsman/Maksim Grebnev – Cristian Pletea/Aleksandar Karakasevic 11:6, 11:8, 11:9.

Redaktion: Tom Neumann
Foto: Wolfang Heil

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