Grenzau gewinnt packendes Derby gegen Mainz
Dieses Derby war pure Werbung für den Tischtennis-Sport: Der TTC Zugbrücke Grenzau gewinnt das Rheinland-Pfalz-Duell in der Tischtennis-Bundesliga gegen den 1. FSV Mainz 05 im fünften Satz des Schlussdoppels und setzt sich in einem dramatisch-hochklassigen Spiel mit 3:2 durch. Die Westerwälder klettern damit vorerst auf den fünften Tabellenplatz der TTBL.
Mit einem klaren Drei-Satz-Sieg brachte Feng Yi-Hsin seinen TTC in Führung, wenngleich er im ersten Satz hart dafür kämpfen musste. Denn sein Gegner Carlo Rossi lag bereits mit 9:3 in Führung, doch Grenzaus Nummer eins holte sich den Durchgang noch mit 12:10 und ließ danach nichts mehr anbrennen (12:10, 11:5, 11:6). Noch deutlicher setzte sich der Mainzer Spitzenspieler Li Yongyin anschließend gegen Sam Walker durch (11:3, 11:7, 11:6). Der Ausgleich machte früh deutlich: Die 05er waren nicht gekommen, um wie im Hinspiel deutlich zu verlieren. Zudem hatten die Landeshauptstädter zuletzt unter anderem mit einem Sieg gegen Borussia Düsseldorf aufhorchen lassen.
Die Zuschauer in der vollbesetzten Zugbrückenhalle sollte auch in den folgenden Einzeln voll auf ihre Kosten kommen. Der Tischtennisverband Rheinland / Rheinhessen, der 2024 seinen 75. Geburtstag feiert, hatte das Heimspiel erworben und alle Vereine aus dem Verbandsgebiet zu diesem Duell der beiden hochklassigen Vereine im RTTVR eingeladen.
Das dritte Einzel war im Vorfeld - wie so oft - als das vermeintliche Schlüsselspiel eingeordnet worden. Und Maciej Kubik hatte auch gute Chancen, das Duell gegen Rares Sipos zu gewinnen. Nach vier relativ ausgeglichenen Sätzen (9:11, 11:2, 9:11, 11:9) führte der junge Pole im TTC-Trikot bereits mit 6:2, gab den Entscheidungssatz aber noch mit 9:11 ab. Zum ersten Mal an diesem Nachmittag ging Mainz in Führung.
Feng Yi-Hsin stand nun extrem unter Druck, gegen einen stark aufspielenden Li Yongyin sein Team ins Schlussdoppel zu retten. Und das Duell der beiden Einser entwickelte sich zu einem packenden und hochklassigen Duell auf bestem Bundesliga-Niveau. Feng verlor den ersten Durchgang mit 9:11, wurde dann aber immer stärker und holte sich den Einzelsieg am Ende in vier Sätzen (11:9, 11:7, 11:5). „Verrückt, mit welcher Qualität beide gespielt haben“, sagte TTC-Manager Markus Ströher. Die Halle stand Kopf, das finale Doppel musste entschieden.
Und auch diese Partie zwischen Kubik/Walker und Sipos/Rossi wurde zu einer echten Achterbahn: Gleich zwei Mal gingen die Mainzer in Führung (11:8, 11:6), zwei Mal konnten die Grenzauer ausgleichen (11:8, 11:5). Im Finalen Satz gaben Kubik und Walker eine frühe Führung dann nicht mehr aus der Hand und entschieden mit 11:7 die Partie. Es war bereits der vierte Sieg in Serie für den TTC Zugbrücke Grenzau.
„Da war alles drin“, freute sich Ströher. „Ein packendes Spiel mit dem glücklicheren Ausgang für uns. Sam Walker war für mich im Schlussdoppel der Schlüsselspieler. Wenn er gut spielt, dann gewinnen wir das Doppel - und so ist es am Ende auch gekommen. Wir haben jetzt 14:12 Punkte auf dem Konto, mehr geht nicht.“
Auch TTC-Cheftrainer Slobodan Grujic freute sich über den wichtigen Sieg: „Was für ein Spiel! Wir wussten, dass es heute sehr schwer werden würde. Mainz hat eine sehr gute Mannschaft. Insgesamt waren wir heute als Team bereit und haben mit einem starken Doppel den Sieg geholt. Ich denke am Ende auch verdient, weil wir insgesamt ein bisschen besser waren als der Gegner.“
TTC Zugbrücke Grenzau - 1. FSV Mainz 05 3:2
Feng Yi-Hsin - Carlo Rossi 12:10, 11:5, 11:6
Sam Walker - Li Yongyin 3:11, 7:11, 6:11
Maciej Kubik - Rares Sipos 9:11, 11:2, 9:11, 11:9, 9:11
Feng Yi-Hsin - Li Yongyin 9:11, 11:9, 11:7, 11:5
Kubik/Walker - Sipos/Rossi 8:11, 11:8, 6:11, 11:5, 11:7
Redaktion: Tom Neumann
Foto: Wolfgang Heil
