04.01.2024
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Starker Auftritt: Grenzau gewinnt Krimi in Grünwettersbach

Der TTC Zugbrücke Grenzau hat es erneut getan: Nach dem Heimspiel-Sieg gegen Grünwettersbach kurz vor Weihnachten (3:1) gewannen die Westerwälder zum Start der Rückrunde dank einer starken Moral die Partie auswärts beim ASV mit 3:2. Matchwinner war dieses Mal das Doppel mit Maciej Kubik und Sam Walker. Der TTC zog mit dieser nervenstarken Mannschaftsleistung in der Tabelle an Grünwettersbach vorbei und kletterte auf den 8. Tabellenplatz in der Tischtennis-Bundesliga.

Sam Walker traf im ersten Einzel des Abends auf den Portugiesen Tiago Apolonia - und ließ der Nummer eins der Gastgeber keine Chance. Nach einem deutlichen 11:2 im ersten Satz für Walker ging der ausgeglichene zweite Durchgang mit 11:9 ebenfalls an den TTCler. Und Walker, der im Hinspiel Deni Kozul geschlagen und damit entscheidenden Anteil am 3:1-Sieg hatte, ließ auch im letzten Satz mit 11:7 nichts anbrennen, holte sich den hochverdienten 3:0-Einzelsieg. „Sam hat die Handbremse gelöst“, freute sich TTC-Manager Markus Ströher. „Das war ganz stark gespielt von ihm und ein sehr wichtiger Sieg.“

Das zweite Einzel des Abends gab es auch schon im Hinspiel, und erneut ging es zwischen Deni Kozul und Feng Yi-Hsin über die volle Distanz von fünf Sätzen. Der junge Grenzauer holte Satz eins souverän mit 4:11, musste die beiden nächsten aber mit 7:11 und 9:11 abgeben. Doch Kozul konnte das Momentum der beiden Satzgewinne nicht für sich nutzen, stattdessen drehte Feng mit 11:4 und 11:4 das Match. Zur Pause führte Grenzau in Grünwettersbach überraschend mit 2:0.

Maciej Kubik hatte im Spiel der beiden Dreier nun, wie schon im Hinspiel, den TTC-Sieg auf dem Schläger. Doch erneut musste er sich Ricardo Walther geschlagen geben, wenngleich es dieses Mal über die volle Distanz ging. Kubik vergab gleich im ersten Durchgang vier Satzbälle bei Stand von 10:6, während Walther seinen dritten zum 14:12 nutzte. Mit Gewinn des zweiten Satzes (11:9) schien Kubik, doch die Partie blieb ausgeglichen und auf des Messers Schneide. Walther ging erneut in Führung (11:7), Kubik glich aus (ebenfalls 11:7). Im fünften Satz verlor der junge Pole dann beim Stand von 5:5 den Anschluss und musste sich am Ende mit 7:11 geschlagen geben. Grünwettersbach war zurück im Spiel.

Und so entschied das Duell der beiden Einser die Frage: Entscheidungsdoppel oder 3:1-Sieg für Grenzau? Tiago Apolonia, der gegen Walker nicht ins Spiel gefunden hatte, gewann den ersten Satz gegen Feng mit 11:6. Die Antwort des Asiaten: Mit 11:6 und 11:7 ging er nach Sätzen in Führung. Aber Apolonia hatte den längeren Atem, holte sich die Durchgänge vier und fünf mit 11:9 und 11:8. Der Ausgleich für den ASV, die Antwort lautete: Entscheidungsdoppel.

Und der Krimi war auch im Doppel an Dramatik kaum zu überbieten. Grünwettersbachs Ricardo Walther und Deni Kozul ging gegen Maciej Kubik und Sam Walker zunächst mit 2:0-Sätzen in Führung, entschieden unter anderem einen spektakulären ersten Satz erst mit 17:15 für sich (Satz zwei: 11:6). Die Gastgeber hatten in den Einzeln ein 0:2 aufgeholt und lagen im Doppel 2:0 vorne – das Momentum war klar beim ASV. Doch dann zeigten Kubik und Walker eine unglaubliche Moral. Perfekt gecoacht von TTC-Cheftrainer Slobodan Grujic riskierte der TTC ab dem dritten Satz mehr und machte das eigentlich Unmögliche noch wahr: Grenzau holte sich die Sätze drei bis fünf jeweils mit 11:8 und machten damit den Sieg perfekt. Ein unglaublich starker Auftritt der Westerwälder!

„Absolutes Weltklasse-Spiel“, sagte Markus Ströher nach der Partie mit insgesamt vier Fünf-Satz-Matches begeistert. „Das war ein absoluter Tischtennis-Genuss. Und so ist eben Tischtennis. Du gewinnst Spiele, mit denen du nicht rechnest, und verlierst Spiele, bei denen du guter Dinge warst. Genau das macht den Reiz unseres Sports aus. Sam war heute mit seinem zweiten Punkten natürlich der Man of the Match für uns.“

„Was soll ich sagen? Keine Ahnung! Das war Wahnsinn. Einfach unglaublich", sagte Slobodan Grujic. "Wegen solcher Spiele kommt man in die Halle. Ich denke, wir haben verdient gewonnen. Wir haben auch im Doppel nie aufgegeben und einfach weitergemacht. Wir haben den Sieg heute so sehr gewollt und wurden belohnt."

ASV Grünwettersbach - TTC Zugbrücke Grenzau 2:3
Tiago Apolonia - Sam Walker 2:11, 9:11, 7:11
Deni Kozul - Feng Yi-Hsin 4:11, 11:7, 11:9, 4:11, 4:11
Ricardo Walther - Maciej Kubik 14:12, 9:11, 11:7, 7:11, 11:7
Tiago Apolonia - Feng Yi-Hsin 11:6, 6:11, 7:11, 11:9, 11:8
Walther/Kozul - Walker/Kubik 17:15, 11:6, 8:11, 8:11, 8:11

Redaktion: Tom Neumann
Foto: Wolfgang Heil

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